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Der Name Hirning ist ungewöhnlich und deutlich süddeutschen Ursprungs. Er kommt aus der Gegend um die Schwäbische Alb ( die nicht mit den Alpen zu verwechseln ist). Es handelt sich um ein Mittelgebirge, das sich auf eine Länge von 150 Km, aber nur 20-40 km Breite erstreckt und sich 600 bis 1000 m über dem Meeresspiegel erhebt. Die Schwäbische Alb entstand während des Erdmittelalters im Jura (vor 145 - 190 Mill. Jahren) und besteht aus wasserdurchlässigen Gesteinsschichten (z. t. aus weißen Felsen); durch das Eindringen und Abfließen von Oberflächenwasser wurden einerseits unterirdische Höhlen ausgewaschen, andererseits blieben dadurch die oberen Erdschichten trocken, so daß diese Gegend bereits in frühester Zeit zu einem beliebten Ort wurde, um sich anzusiedeln.

Die meisten Hirning-Familien waren im zentralen Gebiet ( von ca. 40 x 30 km Größe ) der Schwäbischen Alb zwischen den Städten Reutlingen und Ulm zu finden. Einige der kleinen Dörfer, in denen Hirnings lebten, sind Munsingen, Auingen, Laichingen und Suppingen.
Wenn Sie hier klicken sehen sie eine heutige Karte dieser Gegend.
Der erste registrierte Hirning war Conrad Hirning aus Munsingen. Er wurde um 1475 geboren.

Nun ein kleiner geschichtlicher Abriß über die Menschen, die in diesem Gebiet siedelten. Sie wurden Sweben und werden heute die Schwaben genannt und der Dialekt heißt Schwäbisch. Diese Namen stammen von jenem germanischen Volksstamm , den die Römer 'suevi' oder 'suebi' oder 'allemani' nannten. Dieser Volksstamm kämpfte um 50 v.Chr. gegen die Römer, siedelte sich um 400 n. Chr. in der heutigen Schweiz, im heutigen Bundesland Baden-Württemberg und im heutigen Elsaß an. Sie wurden später von den Franken und einem weiteren germanischen Stamm beherrscht. Durch Vermischung mit diesen anderen Stämmen wurden sie 'deutsch', aber eine eigene schwäbische Identität gibt es noch heute.
Das Schwäbische Fürstentum hielt sich bis ins 13. Jahrhundert, um dann zunächst in kleinere Gebiete zu zerfallen, anschließend erwuchsen durch Zusammenschlüsse hieraus wiederum größere Gebiete. Zu diesen größeren Bereichen gehörten um 1500 Württemberg, Baden, Schwäbisch-Österreich und es gab es noch viele kleine freie Städte und Klöster. Zu Beginn des Zersplitterungsprozesses war Württemberg ein kleines Land und um 1500 war es das größte Schwäbische Territorium. 

In 1457 hatte Württemberg sein erstes Parlament, in 1495 wurde es Fürstentum und unteilbares Land. In 1514 mußte der Fürst dem 'Tübinger Vertrag' zustimmen, in dem es unter anderem um freien Umzug innerhalb Württembergs und um freie Auswanderung ging. In 1536 wurde Württemberg protestantisch. Der Staat Württemberg war gut durchorganisiert und von 1552-1590 mußte der Pfarrer in jedem Dorf eine komplette Liste der Geburten, Eheschließungen, Todesfälle und Konfirmationen erstellen. Diese Listen liefern die Hauptquelle für Stammbaumforschung. Diese Dokumente befinden sich heute auf Mikrofilmen, die in den Archiven der protestantischen Kirche in Stuttgart einzusehen sind. Viele Dörfer hatten in den Französischen Kriegen 1618-1687 gelitten und verloren in jener Zeit ihre Unterlagen. Eine andere Quelle sind die Steuerlisten mit denen 1522 begonnen wurde. Laut Steuerliste von jenem Jahr wohnten alle Hirning Familien im Kerngebiet der Schwäbischen Alb; mit Ausnahme eines Mannes, der Grund und Boden 60 km entfernt im nördlichen Schwarzwald besaß. Diese Siedlung lag an der südlichen Grenze des Fürstentums Württemberg, die die Grenze zwischen Protestanten und Katholiken bildete. Die Hirnings waren alle Protestanten, aber es ist durchaus möglich, daß es einen katholischen Zweig gibt.
In 1812 wurde Württemberg zu einem Königreich und Friedrich II, der König, scherte sich nicht um die Rechte des Tübinger Vertrags und kämpfte gegen aufkeimende demokratische Strukturen.

Heute gibt es viele Hirnings, die über die ganze Welt verteilt leben. Laut des 'Worldbook of Hirnings' gibt es die meisten Hirnings in Deutschland, etwa 190 Haushalte mit ca 475 Personen, wobei die meisten hiervon in Süddeutschland leben. In den USA gibt es 155 Haushalte mit 341 Personen und die meisten hiervon leben im Staate Kalifornien. Danach kommt Australien mit 50 Haushalten und 110 Personen von denen die meisten in der Provinz Queensland leben und es gibt noch 7 Haushalte und 15 Personen in Kanada, von denen die meisten in der Provinz Alberta leben. Darüber hinaus gibt es Haushalte in der Schweiz und in Südafrika. Es werden auch noch Hirnings in Rußland vermutet.

Einige Hirnings kamen direkt aus Deutschland, andere emigrierten zuerst nach Russland , ehe sie über 80 Jahre später in die USA immigrierten. Letztere werden als Deutsche aus Russland angesehen. Sie verloren nicht ihre deutsche kulturelle Herkunft, sondern sie brachten auch eine russische hinzu. Die meisten der Hirnings in den USA und Kanada fühlen sich als Nachfahren der über Russland eingewanderten Deutschen. Mehr Informationen über diese gibt es unter Andreas Hirning Biographie. Die meisten Einwanderungen in die Vereinigten Staaten fanden zwischen 1890 und 1900 statt. Über die nach Australien immigrierten Hirnings liegen nur wenige Informationen vor.


Einige der obigen Informationen wurden einem Geschichtsabriß von Thomas Hirning entnommen.
Wir danken ihm dafür. Übersetzung von Michael Hirning (Hamburg)

Und auch hier gilt: Sollten Sie Informationen haben, schicken Sie diese bitte an: robert at hirning.org.

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